2009

Meerkultur: 4. Jahrgang

Als das Meerkabarett 1994 zum ersten Mal auf einer Wiese in Wenningstedt sein Zelt aufschlug, hätte sich wahrscheinlich niemand vorstellen können, dass das zweimonatige Musik-, Kabarett- und Comedy-Festival einmal zu dem Highlight im insularen Veranstaltungssommer werden würde. Heute, 15 Jahre später, ist der Sylter Sommer ohne das Meerkabarett in etwa so undenkbar wie ein Strand ohne Sand.

Drei Umzüge, ein Jahr Pause, die Frage, ob und wie es weitergeht, immer mal wieder offen – die Geschichte der mobilen Bühne war in mehrerer Hinsicht bewegt, bis sie vor zwei Jahren ihren neuen Platz unter einem festen Dach fand. Am 6. Juli heißt es zum mittlerweile 3. Mal in der Produktionshalle der Sylt-Quelle „Bühne frei“ für das Meerkabarett. Bis zum 23. August verwandelt sich die Rantumer Mineralwasserfabrik von innen und außen wieder in einen der schönsten Veranstaltungsorte Deutschlands und lädt Sylter wie Gäste dazu ein, sich verzaubern, inspirieren und zum Lachen bringen zu lassen. Mit einem Programm, das jede Menge Neues bietet, aber natürlich auch auf künstlerische Stammgäste wie Gustav Peter Wöhler, Götz Alsmann oder Georgette Dee nicht verzichtet. Für eine, deren Karriere im ersten Meerkabarettsommer auf Sylt begann, ist die Bühne bzw. der Zuschauerraum allerdings inzwischen zu klein geworden. Damit alle ihre Fans sie trotzdem erleben können, gastiert Ina Müller mit ihrer Band am 22. Juli open air am früheren Meerkabarettstandort auf dem Flughafengelände.

Die gute Mischung aus Bewährtem und Neuem zeichnet auch das Programm aus, das an der Sylt-Quelle für das ganz junge Publikum geboten wird. So wird in diesem Jahr nicht nur jeden Mittwoch wieder zur beliebten Kinder-Uni eingeladen, sondern auch zu einem Kindertheater. Immer sonntags um 11.00 und 13.30 Uhr fegt „Die kleine Hexe“ über die Bühne in der Produktionshalle. Dagmar Ledings Erfolgsinszenierung nach dem berühmten Buch von Otfried Preußler begeisterte schon im St. Pauli Theater und in den Fliegenden Bauten in Hamburg die kleinen Zuschauer und wird auf Sylt sicherlich auch viele Fans finden.

Gastronomisch heißt das Motto in diesem Sommer „Weniger ist mehr“. Im Theater, im Foyer und im stimmungsvollen Außenbereich des Meerkabaretts hat man kulinarisch die Wahl zwischen einer tagesfrischen Suppe, einem Käse- oder einem genuss:raum-Teller mit einer Tapas-Auswahl. Wer sich vor der Vorstellung so richtig verwöhnen lassen will, ist ein paar Schritte weiter, im Quellenhaus am richtigen Platz. Das neue Restaurant, der genuss:raum sylt quelle, bietet allabendlich zwischen 18.00 und 20.00 Uhr zwei wöchentlich wechselnde Drei-Gänge-Theatermenüs an und hält seine Türen auch für alle geöffnet, die nach der Vorstellung noch Appetit auf einen Absacker haben.

Von hier hat man nicht nur einen schönen Blick auf den ständig wachsenden Skulpturen-Park rund um die Sylt-Quelle: Direkt über dem Restaurant lädt die Galerie der Stiftung kunst:raum sylt quelle zu einem Spaziergang durch die aktuelle Ausstellung ein.